Fassaden [Ein Live-Theater-Film von Trafique]

„Vielleicht ist ein ICH, eine sogenannte Person, vielleicht ist das auch nur eine Konstruktion. Man hört ja manchmal so Sachen.“


ICH blickt zurück – ans Krankenbett gefesselt, isoliert von der Umwelt erlebt es das eigene Leben noch einmal im Rückblick: ICH trifft vermeintlich zentrale, wichtige oder unwichtige Lebens-Entscheidungen und resümiert verpasste Momente, Angelpunkte, Weggabelungen…

Drei Schauspieler:innen verkörpern die fiktive Figur des ICH aus verschiedenen Perspektiven. Es entsteht ein Figuren-Triptychon, das die Komplexität der Möglichkeiten einer menschlichen Existenz abbildet.  Während ein ICH noch die Fassade des glücklichen, erfolgreichen Menschens aufrecht erhält, ringen im Hintergrund schon die konträren Anteile der Psyche miteinander. Eine Fassade nach der anderen scheint zu bröckeln und wir blicken auf eine Wunde.

Ein mit verschiedenen Drehorten ausgestattetes Theater bietet die Kulisse für das surreale Fassadenspiel. Durch das Auge mehrerer Kameras erleben wir die vielfachen Dimensionen der ICHs. Per Live-Videoschnitt wandelt das Publikum mit ihnen durch Räume, Kulissen und Zustände. Das Gewächshaus, der Diningroom, die Interzone, das Studierzimmer, der bourgeoise Lustgarten – alles Orte, an dem das ICH lebt, denkt, wächst, scheitert und möglicherweise stirbt.

„Fassaden“ ist eine multimediale Performance für das Zögern, das Zaudern, das nicht Wissen, den Schutt, für das Leben mit all seinen Brüchen und gegen das Leugnen der Endlichkeit.

Live-Theater-Film, 2021

Cast

Von und mit Trafique:
Björn Gabriel (Regie/Text/Spiel)
Anna Marienfeld (Spiel/Ausstattung/Kamera)
Stephan Weigelin (Spiel/Kamera)
Lisa Reutelsterz (Videokunst/Design)
HANNS (aka Laura N. Junghanns) (Sound/Licht)
Aylin Kreckel (Produktion)
Peter Ritter (Regieassistenz)

Eine Produktion des Studio Trafique in Kooperation mit

Kulturbunker Köln Mülheim und studiobühneköln.

Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, dem NRW Kultursekretariat Wuppertal, dem Kulturamt der Stadt Köln, dem Kulturbüro Dortmund und dem Rheinischen Kultursommer.

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